Venöse Stauungsekzeme
Sie sind Reaktionen der Haut auf die Überflutung
mit venösem Blut. Die Veränderungen setzen dort ein, wo die Behinderung
des arteriellen Zustroms durch das venöse Blut am grössten ist, in den
unteren Beinpartien, in der Gamaschenzone und der Knöchelregion, genau
dort, wo auch am häufigsten venöse Beingeschwüre auftreten.
Stauungsekzeme sind eben häufig Vorstufen und müssen als ernste
Warnhinweise angesehen werden; wegen des starken Juckreizes sind oft
verkrustete Kratzspuren zu sehen.
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Eine noch immer nicht ganz aufgeklärte Besonderheit der
Stauungsekzeme ist die Tatsache, dass sie "streuen" können: es
bilden sich ähnliche, gleichfalls sehr juckende Hautveränderungen -
kleine Herde bis grosse Flächen - an Körperstellen, die nichts mit
venösen Zirkulationsstörungen zu tun haben, am Rücken, auf der Brust
und den Armen. Mit der Heilung des Primärekzems heilen auch die
Streuekzeme.
An dieser Stelle sei noch eine Hautschädigung erwähnt,
die zwar nicht zum Formenkreis der Ekzeme gehört, aber wie ein
Stauungsekzem eine Folge des überhöhten Drucks in den Hautvenen des
Beines ist: die Weisse Atrophie. Dabei handelt es sich um
auffallend glasig-helle Areale von Linsen- bis Münzgrösse, vorwiegend
in der Umgebung des Sprunggelenkes, die zu ihrer Entstehung Jahre
benötigen, aber ohne Vorwarnung, sozusagen von heute auf morgen, in ein
Beingeschwür zerfallen können, das besonders schmerzhaft ist.
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Beginnender geschwüriger Zerfall in einer weissen
Atrophie-Zone. |
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